So schnell wie heute war ich noch nie abmarschbereit. Ich wollte so schnell wie möglich weg vom Campground, denn diese Nacht war es wieder so stürmisch und kalt. Ich wollte nur noch runter in die Wärme.
Joe, der immer als Erster geht, und ich machten uns auf dem Weg zur ersten Wasserstelle. Wir erreichten sie bei schönsten Sonnenschein. Bald kamen auch die anderen. Es wurde gefrühstückt und 3 Liter Wasser für den Rest des Tages gefiltert. Den Berg, den wir gestern bestiegen hatten galt es heute langsam wieder abzusteigen. Jeder ging wieder sein eigenes Tempo und so trafen wir uns mittags wieder an einem Wasserloch. Dort wurde beraten bis wohin heute gegangen wird. Wir beschlossen nur bis zur nächsten Wasserstelle zu laufen, da es gestern ziemlich anstrengend war. Dann gab es mein neues Lieblingsessen. Tortilla mit Thunfisch. Noch eine halbe Stunde ausgeruht und es ging weiter.
Ich bin ein paar Meilen mit den Amerikanern gegangen, bis sie wieder eine „Raucherpause“ einlegten. Die kiffen wahrscheinlich gegen die Schmerzen. Ausgerechnet dort stach mich auch eine Biene. Im Moment ist alles okay. Dann kreuzte die bisher größte Schlange meinen Weg. Als ich näher kam verschwand sie,zum Glück. Bei 1,20 m macht man sich schon Gedanken, wie man sie verscheuchen soll.
Ich glaube ich habe jetzt auch meinen Trailnamen. Icedancer. Als Julia mit einem Bein in Schnee einbrach, bin ich ohne Stöcke und Microspikes über den Schnee zu ihr gegangen, habe mir ihren Rucksack genommen und lief wieder zurück. Alle die das gesehen hatten, sagten, ich wäre über das Eis getanzt.
Heute wird es hoffentlich mal ein ruhige und warme Nacht. Es geht morgen das erste mal in die 35 Grad heisse Wüste.
